Weichstoff-ZylinderkopfdichtungenDie klassische Weichstoff-Zylinderkopfdichtung ist eine kompressible Flachdichtung. Sie besteht aus einem gespießten Trägerblech, auf das kopf- und blockseitig Weichstoffmaterial aufgewalzt wird. Metallische Einfassungen dichten die Brennräume ab und schützen das empfindliche Weichstoffmaterial vor Überhitzung. Eine Imprägnierung der Weichstoffoberfläche verhindert ein Quellen durch Kontakt mit flüssigen Medien wie Öl, Wasser oder Frostschutzmittel. So genannte Viton-Elemente aus Elastomerwerkstoffen ermöglichen eine partielle Erhöhung der Flächenpressung im Bereich der Öldruckbohrungen.
Formen von UndichtigkeitenWeichstoff-Zylinderkopfdichtungen werden einem umfangreichen Testprogramm unterzogen. Die Freigabe für den Einbau erhalten nur qualitativ hochwertige und absolut einwandfreie Zylinderkopfdichtungen. In der Praxis kann es trotzdem zu Undichtigkeiten kommen, die jedoch nur in Ausnahmefällen auf die Zylinderkopfdichtung selbst zurückzuführen sind. Die Ursachen für Schäden an Weichstoff-Zylinderkopfdichtungen können dabei vielfältig sein.Gas-, Öl- und KühlmittelundichtigkeitenUndichtigkeiten zwischen Zylinderkopf, Zylinderkopfdichtung und Motorblock werden in der Fachterminologie als Leckage bezeichnet. Dabei wird zwi schen Gas-, Öl- und Kühlmittelleckagen unterschieden, den so genannten Medienleckagen. Typische Medienleckagen bei Weichstoff-Zylinderkopfdichtungen.Insgesamt können sieben verschiedene Medienleckagen bei Weichstoff-Zylinderkopfdichtung auftreten:
Eine Überhitzung des Motors kann durch Defekte an Wasserpumpe, Kühler, Thermostat oder Wasserschläuchen, zu wenig Kühlmittel im System oder unsachgemäßer Entlüftung des Kühlsystems nach Arbeiten am Zylinderkopf entstehen. Unregelmäßige Verbrennungen im Motorraum durch Russablagerungen und hoher Abgasdruck bei Ausfall des Katalysators sind ebenfalls Faktoren für eine mögliche Überhitzung.HINWEISBei der Demontage der Zylinderkopfdichtung sollten Sie unbedingt die Herstellervorgaben beachten, um Bauteilverzüge an Zylinderkopf und Motorblock auszuschließen. Achten Sie auch darauf, dass die Bauteiloberflächen bei der Demontage der Zylinderkopfdichtung nicht beschädigt werden.Zerstörungen im Stegbereich durch Überblasen von Brenngasen.
Öl- und KühlmittelleckagenIm Vergleich zu Gasleckagen können Dichtungsschäden durch Öl- und Kühlmittelleckagen nur sehr schwer an der ausgebauten Weichstoff-Zylinderkopfdichtung erkannt werden. Spuren von Rost und Frostschutzmittel mit weißen, kalkähnlichen Ablagerungen auf der Dichtungsoberfläche können auf Kühlmittelaustritte hindeuten. Konkrete Hinweise auf Ölundichtigkeiten sind nur selten zu finden.Schmutz, Fremdpartikel und raue OberflächenDie Praxis zeigt, dass der Hinweis auf saubere Dichtflächen notwendig ist. Einpressungen von Schmutz und Fremdpartikeln führen immer wieder zu Schäden und Leckagen. Deshalb sollte auf eine sorgfältige Reinigung von Motorblock und Zylinderkopf geachtet werden. Dies gilt insbesondere nach einer Nachbearbeitung der Oberflächen bei Bauteilunebenheiten, Bauteilverzügen, Welligkeiten (Parallelitätsabweichungen) oder Rauigkeiten (Rillen und Riefen).EXPERTENTIPPBei der Montage von Weichstoff-Zylinderkopfdichtungen mit Viton-Element ist darauf zu achten, dass die Zylinderkopfdichtung und der Zylinderkopf exakt positioniert werden. Durch eine falsche Positionierung kann das Viton-Element überpresst oder durch scharfe Bauteilkanten zerschnitten werden. Beim Austausch einer Zylinderkopfdichtung sind zusätzliche Dichtmassen nur erforderlich, wenn es ausdrücklich vom Hersteller vorgeschrieben wird!